Ungeachtet aller internationalen Proteste wurde am 16. Marz 2014 ein - verfassungswidriges - Referendum uber den Anschluss der Krim an Russland abgehalten, aufgrund dessen die Krim von Russland annektiert wurde. Die weitaus uberwiegende Mehrheit der Mitglieder der Vereinten Nationen erkennt die volkerrechtswidrige Eingliederung der Krim in die Russlandische Foderation nicht an - mit der Folge, dass die Krim, fast 25 Jahre nach Auflosung der Sowjetunion, auf deren ehemaligem Territorium zu einem neuen "e;eingefrorenen Konflikt"e; wird. Doch die Krim ist nicht das eigentliche Ziel der Expansionspolitik des russischen Prasidenten. Putin hat seine Absicht, die Ukraine in sein geopolitisches Projekt einer "e;Eurasischen Union"e; zu integrieren, nicht aufgegeben. Was er will, ist "e;regime change"e; in Kiew - ein grotesker Anspruch auf Mitbestimmung der inneren Angelegenheiten der Ukraine, analog dem Verhaltnis, das zwischen der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten bestand. Bei dem Ukraine-Konflikt handelt es sich nicht um einen inneren Konflikt der Ukraine, sondern um einen Angriff Russlands auf die territoriale Integritat, die Souveranitat und Unabhangigkeit der Ukraine. Die angeblich "e;innerukrainische Krise"e; ist ein russisch-ukrainischer Konflikt.
Ein Lsungsansatz zur berwindung der Integrationskonkurrenz zwischen Brssel und Moskau wird in der Konkretisierung des Konzeptes eines "e;Greren Europa"e; gesehen, d. h. in einer die Europische Union und die Russlndische Fderation umfassenden paneuropischen Suprastruktur. Der Ukraine kommt dabei eine verbindende "e;europische Funktion"e; zu.