Die Geschichte beginnt mit Bambis Geburt im schützenden Dickicht des Waldes. Noch jung und unerfahren, wird Bambi bald darauf von seiner Mutter in die Geheimnisse und auch Gefahren des Waldes eingewiesen. Bei seinem ersten Besuch auf der Wiese erfährt er von seiner Mutter ein wenig über die Gefahren des Lebens, als diese ihn hindert, ungestüm auf die Wiese zu laufen. Auf der Wiese lernt er auch seine spätere Freundin Faline und ihren schwächelnden Bruder Gobo kennen. Auch seinen Vater, der ihm zunächst unnahbar, majestätisch und übermächtig erscheint, sieht er zum ersten Mal auf der Wiese. Zu diesem Zeitpunkt wei er aber noch nicht, dass der älteste und weiseste Rehbock des Waldes sein Vater ist. Kurz darauf lernt Bambi auch die Gefahr durch die Menschen kennen, als er mit ansehen muss, wie ein unvorsichtiger Rehbock von einem Jäger erschossen wird. Der Jäger wird von den Tieren des Waldes voller Angst nur Er genannt und sie erzählen sich schreckliche Geschichten über sein Wirken.
Er erscheint den Tieren wie ein Gott über Leben und Tod. Später kehrt auch unverhoffterweise Gobo zur Gruppe zurück. Er erzählt die phantastische Geschichte, wie Er ihn gefunden und gesundgepflegt hat. Fest davon überzeugt, dass Er ein gütiger Gott und er, Gobo, nun ein Auserwählter von Ihm sei, wird er aber von Bambis Vater als "Unglücklicher" bezeichnet. Und in der Tat bezahlt der nun unvorsichtig gewordene Gobo wenig später seinen Hochmut mit dem Leben, als sein "Herr" ihn nicht erkennt und erschie t. Auch Bambi fällt beinahe Ihm zum Opfer und wird angeschossen, aber sein Vater hilft ihm, wieder auf die Beine zu kommen und in einen ruhigeren Waldteil zu fliehen, wo Bambis Schussverletzung abheilen kann. Später hilft ihm sein Vater noch einmal. Er überzeugt Bambi davon, dass Er kein Gott ist und nicht über den Tieren steht.
Vor einem toten Jäger stehend, entwickelt sich folgender Dialog: "Siehst du wohl, Bambi", sprach der Alte [Bambis Vater] weiter, "siehst du nun, dass Er daliegt, wie einer von uns? Höre Bambi, Er ist nicht allmächtig, wie sie sagen. Er ist es nicht, von dem alles kommt, was da wächst und lebt. Er ist nicht über uns! Neben uns ist Er wie wir selber, denn Er kennt wie wir die Angst, die Not, das Leid. Er kann überwältigt werden und dann liegt Er hilflos am Boden, so wie wir anderen, so wie du Ihn jetzt vor dir siehst." Eine Stille war. "Verstehst du mich, Bambi?" fragte der Alte. Bambi erwiderte flüsternd: "Ich glaube." Der Alte gebot: "So sprich!" Bambi erglühte und sprach bebend: "Ein anderer ist über uns allen .
über uns und über Ihm ." "Dann kann ich gehen", sagte der Alte. Daraufhin zieht sich Bambis uralter Vater zurück, um alleine zu sterben. Wie der Jäger ums Leben kam, bleibt im Buch ungeklärt. Jahre später ist Bambi nun der uralte Prinz des Waldes. Die Geschichte schlie t damit, dass Bambi seinerseits zwei junge Rehkitze belehrt. Bei einer Treibjagd verliert Bambi seine Mutter und ist von nun an auf sich allein gestellt. Auch der schwächliche Gobo fällt bei dieser Jagd scheinbar den Menschen zum Opfer, als er entkräftet zurückbleibt.
Als jungem Rehbock stehen Bambi etwa ein Jahr später neue Herausforderungen bevor. Er verliebt sich in seine Jugendfreundin Faline und muss sie gegen zwei Konkurrenten, Karus und Ronno, verteidigen. Auch fällt er beinahe einer Blattjagd zum Opfer. Im letzten Moment hilft ihm sein Vater und weist ihn auf die Gefahr hin.