Die Schatten im Felsenlabyrinth wirkten grau, verwaschen. Ein schwacher Streifen Helligkeit kroch im Osten uber den Horizont. Aber hier, inmitten der steil aufragenden Steinsaulen, blieb es noch lange dunkel. Erst beim hochsten Stand der Sonne wich das Zwielicht. Es roch nach Wasser, frischen Krautern und gutem Gras. Dies war ein geschutzter Ort, eine Zuflucht, die nur den Apachen bekannt war. Noch kein Weier oder Mexikaner hatte diesen Platz gefunden. Ein leises Schaben war zu horen.
Aus dem Halbdunkel trat ein Hirsch. Er drehte den Kopf, witterte in alle Richtungen, aber kein Windhauch trug ihm den Geruch von Gefahr entgegen. Zogernd ging das Tier auf die Wasserstelle zu. Immer wieder verharrte es, schnupperte und schien zu fuhlen, da es nicht allein war. Der Durst war starker als die Mahnungen des Instinkts. Als der Hirsch den schlanken Hals beugte, um aus der flachen, ausgewaschenen Bodenpfanne zu trinken, da geschah es. Der Hirsch zuckte hoch, setzte zu einem gewaltigen Sprung an, aber es war zu spt. Der Pfeil drang zwei Handbreit hinter dem linken Vorderlauf in das Fell und traf das Herz.
Drei Yards neben der Wasserstelle sank der Hirsch zu Boden.