Alexej Slapovskys Roman Der Marsch zum Kreml (2010) beginnt mit dem Tod eines jungen Schriftstellers, der versehentlich Opfer der Polizei wurde. Ihren toten Sohn in den Armen, macht sich die verzweifelte Mutter auf den Weg, den Schuldigen zu finden. Die Freunde des Schriftstellers schlieen sich an, dann ein alter Trinker, uberzeugt davon, dass sein in der Nacht zuvor verstorbener Bruder ein Grab an der Kreml-Mauer verdient. Zur Gruppe gesellt sich eine vorbeiziehende Begrabnisprozession, im Glauben, die Kreml-Mauer stehe nun fur Privatbegrabnisse zur Verfugung. Passanten schlieen sich an. Der kleine Trauermarsch erregt schnell die Aufmerksamkeit der Opposition, die ihre Chance gekommen sieht. Es sollte nicht lange dauern, bis Slapovskys Szenario Wirklichkeit wurde, freilich mit noch offenem Ende. Man spricht von Demokratie und Wandel, doch wer hrt hin? Kaum ein gemeinsamer Traum, kein Programm, kein Anfhrer.
Was die Bewegung zusammenhlt ist eine berzeugung: Genug ist genug. Was sie vereint, ist der Unmut ber das Bestehende, was ihnen fehlt, ist eine Vision fr die Zukunft.