Lehrerbildung ist wieder ein öffentlich diskutiertes Thema. Davon zeugt der Anstieg einschlägiger Publikationen in den letzten Jahren, die wachsende Beachtung in den Medien, die bildungspolitische Diskussion um eine Neu und Umstrukturierung der Lehrerbildung und nicht zuletzt die Thematisie rung im Rahmen von Bildungskommissionen der Länder oder der KMK (vgl. etwa Bildungskommission NRW 1995, Kommission zur Neuordnung 1997. Terhart 2000). Die Intentionen und Motive dieser öffentlichen Diskussion um die Lage und die Zukunft der Lehrerbildung sind dabei zwischen zwei Polen aufgespannt: Auf der einen Seite das neu artikulierte und weiter reflektierte Wissen darum, daß die Qualität von Schulen und der in ihnen stattfindenden Bildungsprozesse von den Qualitäten und Kompetenzen des professionellen LehrerInnenhandelns wesentlich bestimmt wird. Die weitere Professionalisie rung des Lehrberufs ist - neben den makrostrukturellen Rahmungen des Bil dungssystems und organisatorischen und schulkulturellen Veränderungen auf der Ebene der Einzelschule, die entscheidende strukturelle Voraussetzungen der Lehrerprofessionalität konstituieren- nicht zuletzt auch von der Ausge staltung der beruflichen Lehrerbildungsbiographie und der Qualität der Leh reraus-und -weiterbildung abhängig. In dieser Linie steht auch unser Vorha ben und Anliegen. Auf der anderen Seite wird die Diskussion von sta tuspolitischen und fiskalischen Intentionen mit bestimmt: Die Diskussion etwa um die Verlagerung eines Teiles der Lehrerausbildung an die Fachhoch schulen hat neben dem selbst deprofessionalisierenden.
eindimensionalen Praxisargument vor allem auch status- und besoldungsrechtliche Hinter gründe, die einmal als Entlastung der Staatshaushalte und auf der Gegenseite als Statussicherung des einmal Erreichten verstanden werden können.